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🧠🐾 Was ist Systemisches Hundetraining & Tiertraining?

Wissenschaftliche Grundlagen, moderne Erkenntnisse und der Paradigmenwechsel im Umgang mit Haustieren

Das moderne Tiertraining hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert. Studien aus Verhaltensbiologie, Neuropsychologie und kognitiver Ethologie zeigen klar:
Hunde, Katzen, Pferde und zahlreiche andere Haustiere besitzen ein Bewusstsein, eine Art Ich-Identität und ein erstaunlich komplexes emotionales Empfinden.

Damit ist Tiertraining heute nicht mehr reine Konditionierung – sondern Beziehungsarbeit, Systemanalyse und professionelle Begleitung von Mensch und Tier.

🧬📚 Wissenschaftliche Grundlagen – Tiere haben Bewusstsein, Gefühle und Identität

Die moderne Forschung bestätigt, dass viele Haustiere:

• ein Ich-Bewusstsein besitzen
• Emotionen wie Freude, Angst, Trauer, Frustration, Bindung erleben
• über Empathie verfügen
• soziale Rollen im Familienverband erkennen
• feinste menschliche Signale wahrnehmen und spiegeln

🔍 Wichtige wissenschaftliche Quellen:

  • Cambridge Declaration on Consciousness (2012):
    Internationale Neurowissenschaftler bestätigen, dass Säugetiere und Vögel Bewusstsein besitzen.

  • Panksepp, J. (2011): „The Archaeology of Mind“ – Grundemotionen (Play, Fear, Care, Rage) sind bei Mensch & Tier neurobiologisch vergleichbar.

  • Bekoff, M. & Pierce, J. (2017): „The Animals’ Agenda“ – Tiere haben individuelle Identitäten und Emotionen.

  • Horowitz, A. (2016): Forschung über Hundeidentität & Selbstwahrnehmung (Dog Cognition Lab, Columbia University).

  • Range, F., Marshall-Pescini S. (2015–2023): Messerli Institut Wien – zahlreiche Studien zur Hundekognition & Mensch-Hund-Interaktion.

  • McGreevy P. (2009–2023): Forschung zu Pferdeemotionen & equiner Kognition.

Diese und andere Ergebnisse bilden die Grundlage des systemischen Tiertrainings.

🧡👨‍👩‍👧‍👦  Tiere als Teil des Familiensystems

Wenn Tiere ein Bewusstsein und eigene Emotionen besitzen, dann sind sie nicht nur Begleiter, sondern:

• Beziehungspartner
• Bindungsfiguren
• Rolleninhaber im Familiensystem
• emotionale Resonanzkörper
• soziale Akteure

Sie reagieren auf:

• Konflikte
• Stress
• Rollenunklarheit
• Überbehütung
• Unsicherheit
• unausgesprochene Erwartungen

Ein Hund, eine Katze oder ein Pferd ist dadurch immer Teil eines Systems – nie isolierter Problemauslöser.

🔄💬 Warum Konditionierung allein nicht mehr ausreicht

Traditionelles Hundetraining fokussiert auf:
✔ Sitz
✔ Platz
✔ Leckerli → Verhalten

Doch wissenschaftlich ist klar:
Verhalten entsteht nicht isoliert, sondern in Interaktion mit dem gesamten System – der Familie, den Bezugspersonen, der Lebenssituation.

Systemisches Training betrachtet:
• Bindungsmuster
• Kommunikation
• Stresshaushalt
• Rollenverteilung
• Mensch-Tier-Resonanz
• Co-Regulation
• emotionale Sicherheit

Das Tier wird nicht „repariert“ – die Beziehung wird verändert.

🧠💞 Übertragung & Gegenübertragung in der Mensch-Tier-Beziehung

Dies sind zentrale Konzepte aus Psychotherapie, die mittlerweile auch in der Verhaltensbiologie diskutiert werden.

🔁 Übertragung

Der Mensch projiziert auf das Tier:
• Bedürfnisse
• Ängste
• unerfüllte Rollen
• Schutzbedürfnisse
• Wut & Grenzen
• Einsamkeit

🔄 Gegenübertragung

Das Tier reagiert darauf:
• Schutzverhalten
• Überkontrolle
• Stress
• Meideverhalten
• Hypervigilanz
• Überanpassung

Wissenschaftliche Basis:

  • Julius et al. (2013): Bindungstheorie & Hund-Mensch-Bindung

  • Topál et al. (1998–2020): Hunde spiegeln emotionale Zustände ihrer Bezugspersonen

  • Schöberl et al. (2016): Cortisol-Korrelation zwischen Hund & Halter: Tiere übernehmen Stressmuster

  • Mitsui et al. (2011): Oxytocin steigt synchron bei Blickkontakt zwischen Hund & Mensch

👉 Systemisches Tiertraining nutzt genau diese Erkenntnisse.

🐾🌟 Warum Tiere ideale „wertfreie“ Co-Therapeuten & Co-Trainer sind

Tiere sind:
• spontan
• authentisch
• nicht wertend
• feinfühlig
• nonverbal höchst kompetent
• frei von sozialen Masken

Sie sehen uns – nicht unsere Rolle, nicht unser Ego.

Deshalb zeigen Tiere:
• systemische Konflikte
• Beziehungsmuster
• unausgesprochene Spannungen
• fehlende Führung
• emotionale Überforderung

Sie spiegeln ehrlich, was im System geschieht.

🧩📘 Die Rolle des systemischen Tiertrainers

Ein guter systemischer Trainer:
• beobachtet das gesamte System
• erkennt Muster & Rollen
• coacht Menschen – nicht nur Tiere
• moderiert Beziehung
• begleitet Veränderungsprozesse
• stärkt Strukturen & Kommunikation
• fördert Selbstwirksamkeit der Halter

Das Ziel ist Harmonie im Mensch-Tier-Team – nicht Dressur.

🧬🏠 Tiere leben das System, in dem sie stehen

Beispiele aus der Praxis:
• Unsichere Halter → unsicherer Hund
• Konfliktreiche Familien → reaktiver Hund
• Überbehütung → anhängliches, ängstliches Tier
• fehlende Grenzen → überforderte Tiere
• Stress im Beruf → Stressverhalten beim Tier

Tiere zeigen oft das, was Menschen nicht aussprechen können.

Wissenschaftlich untermauert durch:

  • Schöberl et al. (2019) – Stressübertragung

  • Palmer & Custance (2008) – Hunde erkennen und reagieren auf menschliche Emotionen

  • Cat behaviour studies (Vitale 2019) – Katzen spiegeln Bindungsverhalten ähnlich wie Babys

🧭📈 Der Markt für systemisches Tiertraining wächst rasant

Grundlagen aus aktuellen Statistiken:
• über 20 % aller Tierhalter:innen nutzen professionelle Trainerleistungen
• Home-Office führt zu mehr Tierhaltung
• Tiere übernehmen soziale Funktionen
• zunehmende Probleme durch Fehlprägung, Stress & Unwissen
• steigende Nachfrage nach online & hybriden Trainingsformaten
• hoher Bedarf an qualifizierten Systemtrainer:innen

👉 Noch nie war die berufliche Perspektive so gut wie heute.

🧡🐾 Fazit – Systemisches Tiertraining ist die Zukunft

Es verbindet:
• moderne Verhaltensbiologie
• Psychologie & Systemtheorie
• Bindungsforschung
• Tierethologie
• Kommunikation
• Coaching

Damit wird es zu einer fundierten, wirksamen und zukunftsweisenden Methode, die Tier und Mensch gemeinsam stärkt.

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